24 Stunden Berufsfeuerwehrtag der Jugendfeuerwehr
19.07.2025
Gespannt, aber noch recht cool, kamen Dardan, Jonas, Kathrin, Alexander, Raphael, Louisa, Elias und Tobi am Samstagmorgen im Lupburger Feuerwehrgerätehaus an. Dass der Tag spannend würde, ahnten sie schon, was genau auf sie zu kam, wusste sie allerdings nicht. Anlass war der zweite Berufsfeuerwehrtag für die Jugendfeuerwehr. An diesem simulierten die Jugendlichen, zusammen mit der aktiven Mannschaft einen 24-Stunden-Dienst. Jugendwart Andreas Rösner hat im Vorfeld eine tolle Leistung erbracht und akribisch den Tag vorbereitet. Dabei musste er unter anderem beachten, was die Jugendfeuerwehrler schon kennen, um zwar die Spannung aufrecht zu erhalten, die Kinder zwischen 11 und 14 Jahren aber auch nicht zu überfordern. Gemütlich war es noch beim gemeinsamen Frühstück. Dennoch lag bereits am Morgen Spannung in der Luft, da die Jugendlichen ja erwarteten, dass etwas auf sie zukommt. Damit jeder wusste, was er zu tun hat, bekam jeder Jugendliche einen eigenen Spint, in den die persönlichen Sachen eingeräumt wurden und in dem auch die Einsatzkleidung wartete. Auch die Aufgaben für mögliche Einsätze wurden bereits verteilt. Dann erfolgte, während dem Aufräumen des Frühstücks auch schon die erste Alarmierung. Gegen 9.30 Uhr wurde ein Brand über die Brandmeldeanlage bei der FIT Ag gemeldet. Auch die Alarmierung wurde wie in echt ausgelöst. Die Sirene kam über einen Lautsprecher und auch eine Pageransage wurde gemacht. Dann wurde sich zusammen mit den Aktiven ausgerüstet und die Fahrzeuge bestiegen. Bei der FIT AG hat dann bereits Max Stümpfler gewartet. Dort wurde den Nachwuchsfeuerwehrlern erklärt, wie eine Brandmeldezentrale funktioniert und wie man mit den zugehörigen Laufkarten umgeht. Wichtig dabei war, dass man sich als Feuerwehrler auch immer selbst ein Bild von der Lage vor Ort macht und schaut, ob es möglicherweise tatsächlich ein Fehlalarm ist, oder ob man noch einen Brandherd entdeckt. Denn auch ein Mitteilender, der die Feuerwehr alarmier, kann im Ernstfall unter Schock stehen und die Situation falsch beurteilen. Die Kids durften dann selbst, mit Hilfe der Laufkarten, den auslösenden Brandmelder suchen und Entwarnung geben. Danach gab es noch eine Führung in der Fertigungshalle, dem Büroturm und dem Boardinghaus. Spektakulär für die Kids war dann tatsächlich auch der Adrenalinkick, den sie verspürten, als die Alarmierung kam und dieser steigerte sich von Einsatz zu Einsatz. Bereits beim zweiten Einsatz waren ihre Kenntnisse im Löschaufbau und bei der Personenrettung gefragt. Jugendwart Andreas Rösner freute besonders, dass die Teenager, trotz der ungewohnten Situation souverän reagierten und 1:1 umsetzten, was man ihnen sagte, bzw. was man vorher mit ihnen geübt hatte. Im zweiten Szenario ging es auf den Hof von Feuerwehrler und drittem Bürgermeister Konrad Maier. Seine Frau hatte die Feuerwehr alarmiert, da er beim Schweißen einen Unfall hatte. Er wollte zunächst noch selbst den Brand mit einem Wasserlöscher löschen, wurde dann aber bewusstlos. Das Gebäude war total verraucht und man wusste nicht, wo er zu finden war. Das Szenario war natürlich gespielt, aber die Alarmierung lautete „Brand mit Rauchentwicklung im Gebäude, eine verletzte Person“ und die Kids wussten nicht, was auf sie zu kam. Als sie ankamen, rauchte es bereits, dank einer Nebelmaschine, aus dem Gebäude heraus. Da man keinen Atemschutz dabeihatte, musste man das Gebäude aber erst einmal belüften und entrauchen, denn man sah erst einmal gar nichts. Während ein Trupp diese Aufgabe übernahm, machte sich ein anderer schon an den Löschaufbau. Nachdem man freie Sicht hatte, verschaffte man sich Zutritt ins Gebäude und fand den Verletzten Konrad Maier. Dieser wurde im Vorfeld von Laura Siewert echt realistisch geschminkt, so dass später auch die Wundversorgung veranschaulicht werden konnte. Zuerst musste der Verletzte aber auch noch aus dem Gebäude getragen werden. Nachmittags stand dann auch noch ein Einblick in den Gerätewagen SAN des BRK auf dem Programm und ein kleiner Erster Hilfe Kurs. So wurde verdeutlicht, wie man mit den anderen Rettungseinheiten zusammenarbeitet. Zwischen den Alarmierungen kam aber auch der Spaß nicht zu kurz. Kickern und eine Schlacht mit Wasserpistolen sorgten ebenso für Abwechslung, wie ein Film am Abend. Nach dem Abendessen wurde es dann nochmal richtig heiß, denn die FFW Degerndorf forderte die FFW Lupburg zur Unterstützung bei einem Brand an. Hier konnten die Kids dann selbst den Löschaufbau mit Saugleitungskuppeln ausprobieren, denn das Wasser wurde aus der Schwarzen Laber hochgepumpt und ein Stapel Paletten musste gelöscht werden. Auch in der Nacht rückten die Kids wieder aus, denn es galt eine verschollene Person am Reislberg zu finden. Hier wurde diese schließlich mit Hilfe der Wärmebildkamera entdeckt. Nachdem man die Ausrüstung wieder aufgeräumt hatte, konnte dann die richtige Nachtruhe eingeläutet werden. Jugendwart und aktive Mannschaft sind stolz darauf, wie die Jugendlichen den aufregenden Tag gemeistert haben. Neben den realen Einsätzen fanden die Kids die Übernachtung auf den Feldbetten in der Fahrzeughalle am tollsten.
++Zitate++:
Raphael: Ich fand die Einblicke bei der FIT Ag spannend und wie es ist, wirklich 24 Stunden in Bereitschaft zu sein. Wäre es ein echter Dienst bei der Berufsfeuerwehr würde man sehen, wie das auch psychisch anstrengend ist.
Dardan: Wir fühlen uns gut vorbereitet, aber es trotzdem eine riesige Adrenalinausschüttung, wenn einen dann der Alarm überrascht.
Jonas: ich fand die Dimensionen bei der FIT AG spannend.
Kathrin: Die Personenrettung von Konrad Maier war krass. Man hörte zwar die Alarmierung, wusste aber nicht, was tatsächlich auf einen zu kam. Da stieg das Adrenalin.
Danke an Christiane Vatter-Wittl für den Text